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Geschichte Bornheims

Friedberger Warte

(Friedberger Warte im Norden von Bornheim)

Die Geschichte des Stadtteils Bornheim

Der wunderschöne Stadtteil Bornheim zählt seit dem 1. Januar 1877 zur Mainmetropole Frankfurt am Main. Er grenzt im Norden an Eckenheim und Preungesheim, im Westen an Nordend, im Süden an Ostend und liegt im Osten oberhalb des Riederwalds und des Bornheimer Hangs. Die Grenzen des heutigen Bornheims stimmen jedoch nicht mehr mit den Grenzen der historischen Gemeinde überein, denn Bornheim hat eine aufregende Geschichte zu erzählen, die weit in das 12. Jahrhundert zurückreicht.

Zum ersten Mal wird Bornheim 1194 urkundlich erwähnt und erlebt seitdem eine aufregende, historisch nachweisbare Geschichte. Es zählt zu einer der wichtigsten Grundherrschaften der Königspfälzer Franconofurt und die Bindungen an das rheinmainische Reichsterritorium sind im Landrecht der „Königsgrafschaft Bornheimer Berg“ überliefert. Diese Bindung droht 1320 zu reißen, als König Ludwig die Grafschaft an die Herren von Hanau verpfändet, doch die enge Verbindung zu Frankfurt bleibt bestehen. Sie wird, durch den Verkauf der Bornheimer Rechte durch die Schelme von Bergen an Frankfurt, neben Hausen und Oberrad, zum Frankfurter Dorf. Im Laufe der Zeit entstehen viele Flure, wie beispielsweise die Bornheimer Heide, die dazu beitragen, dass Bornheim als Ausflugsziel immer attraktiver wird. Bereits im 19. Jahrhundert steigt die Einwohnerzahl auf 1400 als Folge des Bornheimer Freizeitwertes und ist aufgrund seiner Gastfreundlichkeit als „lustiges“ Dorf weit und breit bekannt. Durch die enge Verbundenheit zu Frankfurt gewinnt Bornheim ebenfalls strukturelle Neuerungen: 1827 wird die erste Wasserleitung im Ort installiert, 1863 die erste Gasbeleuchtung angebracht, 1864 die erste Bürgerschule (Kirchnerschule) ins Leben gerufen. Dies hat zur Folge, dass 1867 die Population Bornheims auf 5000 Einwohner ansteigt. Weitere kulturelle Aufwertung erlebt das Dörfchen durch den Freiherr Carl Mayer von Rothschild, der sich in Bornheim niederlässt und für den von dem Frankfurter Stadtgärtner Sebastian Rinz der Günthersburgpark angelegt wird. Im diesen Zuge entstehen ebenfalls das Schlößchen Günthersburg sowie die Rothschildsche Ökonomie Luisenhof 1864/66 (heute Städtischer Fuhrpark). Einen Einschnitt erlebt Bornheim durch die preußische Besetzung, die jedoch nach Abzug die Einverleibung Bornheims (1877) zum Stadtkreis Frankfurt zur Folge hat. Die Wohngebiete dehnen sich in der Gründerzeit schnell auf die Gartenzonen in Richtung Bornheim und Bockenheim aus. So kommen sich Dorf und Stadt immer näher und durch die enge Verbundenheit, die seit jeher zwischen ihnen besteht, gründet sich eine bis heute beständige Gemeinschaft. Mit Bornheim wächst Frankfurt auf 7440 Hektar an und gewinnt 10 085 Einwohner hinzu. Als neuer Stadtteil Frankfurts erfolgt der Aufschwung nun in rascher Folge: 1897 fährt die Pferdebahn in die Innenstadt, 1883 wird die Lersnerschule eröffnet, 1891 erwirbt Frankfurt das Günthersburggelände, im darauf folgendem Jahr wird der Günthersburgpark eröffnet und 1895 entsteht die Rothschildallee.

Bornheim wird zum kulturellen Mittelpunkt und bleibt trotz allem sich selbst treu. Der Charme des kleinen, ruhigen Dörfchens trägt es heute noch und dies harmoniert perfekt zu seiner Stellung als pulsierendes Subzentrum gegenüber der hektischen Mainmetropole Frankfurt.

Quelle: Klötzer, Wolfgang: Bornheim in alten Ansichten. Flechsig Verlag Frankfurt am Main 1977. S. 5-8.